Abschiedskonzert in Bad Rotenfels: Dirigentenwechsel beim Harmonika-Spielring nach über vier Jahrzehnten

Genau 41 Jahre lang hat Peter Hegmann den Harmonika-Spielring Bad Rotenfels dirigiert. Beim Abschiedskonzert übergab er den Stab an seine Nachfolgerin.

Die neue Dirigentin Melanie Fischer erweist sich als würdige Nachfolgerin von Peter Hegmann. Foto: Elke Schapeler

Am Ende eines ungewöhnlichen Konzertes gab es stehende Ovationen, lobende Worte, strahlende Gesichter, Blumen und Geschenke für den scheidenden Dirigenten Peter Hegmann und seine Ehefrau Susanne. Der Dirigent hatte das Orchester 41 Jahre lang mit großem Erfolg geleitet. Auch die neue Dirigentin Melanie Fischer, die nach zweijähriger Orchestertätigkeit ihr erstes „offizielles“ Konzert gegeben hatte, wurde mit Blumen bedacht.

Zwei Dirigenten – ein großartiger Abend in Bad Rotenfels

„Wer hat schon zwei Dirigenten, bei denen das Publikum an einem einzigen Abend zwei Konzerte genießen kann?“, merkte denn auch Moderator Thomas Riedinger launig an, der gewohnt locker-flockig durch das Programm führte. „Beide Dirigenten zeichnen sich durch Popular-Musik aus: Die Mitglieder spielen lassen, was sie wollen.“

Den ersten Teil der „Hits unserer Dirigenten“ gestaltete Peter Hegmann, den zweiten Melanie Fischer. Mit Jacques Offenbachs Ouvertüre „Pariser Leben“ schuf der scheidende Dirigent einen beschwingten Auftakt. Einige der Vorträge hatte er selbst arrangiert, darunter „Queens Park Melody“ von Jacob de Haan, eine leichte Musik mit barocken Einflüssen. 

Neue Dirigentin Melanie Fischer motiviert mit Tempo

Sofia Kallio aus Finnland und Matthias Götz erhielten für ihr ausdrucksstarkes Duett „Totale Finsternis aus Tanz der Vampire“ großen Beifall. Die markant-feurige Filmmusik aus „Moment For Morricone“ entführte das Auditorium mit dem vom Orchester hörbar wiedergegebenem „Pferdegalopp“ in die Atmosphäre des „Wilden Westens.“ Auch bei Auszügen aus dem „Dschungelbuch“ demonstrierte das Orchester sein musikalisches Können. Das aparte Bühnenbild schuf Lars Gerstner.

Im zweiten Teil bewies Melanie Fischer, dass der HSR mit ihr wahrhaft eine gute Wahl getroffen hatte. Die neue Dirigentin wusste das Orchester dynamisch mit temporeichen Vorträgen zu motivieren. In dem von Guido Kleinbub arrangierten Pop-Duo „Roxette“ glänzten Sofia Kallio und Matthias Götz erneut. In Michael Jacksons Popsong „Smooth Criminal“ behauptete sich die Geigerin Anja Möst mit differenziert energischem Bogenstrich auf der Violine. Sebastian Hoffmann beeindruckte mit temperamentvoll-gekonnten Einlagen auf der Perkussion.

Udo Jürgens zum Finale

In dem Popsong „You raise me up“, sehr einfühlsam vom Orchester begleitet, beschrieb Sänger Matthias Götz jene Ermutigung, die Menschen mitunter brauchen, um stürmische Zeiten zu überstehen. Mit einem von ihr gleichsam präzise wie vital dirigierten „Udo- Jürgens-Hitmix“ voll mitreißender Rhythmik krönte Melanie Fischer ihr musikalisches „Debüt“ als würdige Nachfolgerin von Peter Hegmann.